Herz und Sport

Sport treiben soll jeder, der kann, auch Herzkranke profitieren in besonderem Maße davon. Man wird gesünder und lebt länger, gerade auch als Herzpatient und in höherem Alter. Natürlich steigt die Lebensqualität - nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, auch die psychische Gesundheit verbessert sich. Es gibt nichts, was auf natürliche Weise mehr zur Gesundheit beiträgt. Sport ist die erfolgreichste Vorbeugemaßnahme.

Das Herz-Risiko beim Sport wird gerade von Herzkranken oft überschätzt. Bei dosiertem Sport ist das Risiko gering, während des Sports Probleme zu bekommen. Auf der anderen Seite erreicht man, dass dafür das Gesamtrisiko sinkt. Es ist auch möglich, durch Sport Herzbeschwerden oder gefäßbedingte Gehprobleme zu bessern, und es ist möglich, dass man weniger Medikamente benötigt (zum Beispiel Blutdruck- und Zucker-Mittel, Mittel gegen Angina pectoris). Vor allem Patienten mit koronarer Herzerkrankung und Herzschwäche ist Sport zu empfehlen. Patienten mit akuter Verschlechterung sollten pausieren, nur ganz wenige Herzpatienten dürfen dauerhaft keinen Sport treiben.

Die Auswahl der Sportarten richtet sich weniger nach der Herzerkrankung, als nach den Umständen - beispielsweise Verfügbarkeit vor Ort, Begleiterkrankungen (wie Gelenkprobleme), Kosten, Wetter, persönliche Neigung. Besser man macht das, was Spaß macht, als nichts. Verzichtet man darauf, sich völlig zu verausgaben, macht man meist schon alles richtig. Ausdauersportarten gelten zwar als günstiger, aber Tennis spielen ist immer noch viel besser als Nichtstun. Krafttraining ist ebenfalls erfolgreich. Wichtig ist, auch ein Programm für den Winter zu haben. Mehrere Trainingseinheiten pro Woche sollten angestrebt werden. In der Regel hilft eine Anleitung durch Trainer. Oft ist es sehr gut, sich zu verpflichten: Verabredung mit Sportpartnern, gemeinsame Sportgruppe, aber auch ein Vertrag mit einem Fitnesstudio. Das unterstützt dabei, dass man dran bleibt, und macht nicht selten dann auch mehr Spaß.

Herzsportgruppen: es gibt sie in allen größeren Orten, meist in Verbindung mit einem Sportverein. Die Kosten werden auf ärztliche Verordnung häufig mindestens 1-2 Jahren von den gesetzlichen Kassen übernommen. Gedacht ist dabei, dass Herzpatienten an Sport herangeführt werden und sich dann später selbst wieder um regelmäßigen Sport bemühen. Daher ist die Kassenfinanzierung begrenzt. In unserem Fachbereich (Dr. Jocham) werden auch Herzsportgruppen betreut. Sprechen Sie uns an.