
Beim Atmen denkt man meist zuerst an die Lunge. Überwiegend entsteht dort auch das Gefühl, das wir als Atemnot empfinden. Wahrscheinlich häufiger als durch Lungenerkrankungen, wird Atemnot durch Herzerkrankungen ausgelöst.
In der Regel handelt es sich dann um eine Form der Herzschwäche.
Häufige Ursachen sind:
1. Hochdruckherz nach langjährigem Bluthochdruck
2. Herzpumpschwäche nach Herzinfarkt
3. Herzrhythmusstörungen
4. Angeborene und häufiger erworbene Herzfehler
"Ich muss immer so schnaufen"
Atemnot ist unangenehm, das kennt jeder, und es steckt oft auch nichts Gutes dahinter. Dieses Gefühl entsteht zunächst in unserem Gehirn. Das Gehirn reagiert damit meist auf Sauerstoffmangel. Aber das Hirn kann uns auch einen Streich spielen: wir glauben oft nur, wir bekommen zu wenig Luft. Manchmal verklemmen sich nur die Rippen oder wir haben einen vollen Bauch. Oder wir sind einfach nur untrainiert. Vielfach stecken Ängste, Panik hinter dem Gefühl der Atemnot; wir atmen zu schnell oder tief, werden schwindlig und es kribbelt im Körper, die Panik wird größer, wir atmen noch tiefer, die Arme verkrampfen. Das nennt man Hyperventilation. Häufig steckt auch hinter geringer Belastbarkeit mit Atemnot eine Depression. Wenn der Schwabe „schlecht schnauft“, denkt er zuerst an die Lunge: Asthma, Raucherlunge. Die häufigste ursächliche Organkrankheit, vor allem bei Älteren, mehr bei Frauen als Männern, ist aber die Herzschwäche; da kommt zwar meist genug Sauerstoff bis in die Lungen, aber dann nur noch zu wenig in die Organe. Und die häufigste Ursache dafür? Langjähriger Bluthochdruck. Weitere häufige Ursachen bei Älteren sind Durchblutungsstörungen des Herzens und Herzklappenfehler. Es ist also nicht immer einfach, die Ursache zu erkennen.
Wenn plötzliche deutliche Atemnot schon in Ruhe auftritt, muss man von einer Notsituation ausgehen. Es ist vor allem an Herzinfarkt, akute Herzschwäche oder Lungenembolie zu denken - die aus heiterem Himmel eintreten können. Dann sollte man sofort den Hausarzt oder über die Notfallnummern den Notarzt verständigen.
Länger bestehende und vor allem nur bei Belastungen auftretende Atemnot ist dem gegenüber nicht akut bedrohlich und kann beim Hausarzt und weiter meist beim Kardiologen und Lungenarzt abgeklärt werden. Die Zahl möglicher Ursachen ist groß. Die meisten Patienten können aber dann medikamentös gebessert werden, manche benötigen den Chirurg, manche den Nervenarzt. Wir wünschen Ihnen, wenn sie betroffen sind, dass Ihr Arzt Sie nur wieder beruhigen muss.